Bildung
Pädagogen und Ausbilder – sei es in Schulen oder in anderen Bereichen – prägen nachhaltig das Verhalten und die Einstellung der Menschen, mit denen sie in der Gesellschaft arbeiten. Schulen sind ein hervorragender Ort, um gegenseitiges Vertrauen zu fördern, Vorurteile abzubauen, den Nutzen von Diversität zu erklären sowie ein besseres Verständnis für die universellen Menschenrechte zu schaffen. Die Jugendprojekte der OSZE umfassen Menschenrechte, Umwelt, Toleranz und Genderaspekte sowie Unterstützung für Minderheiten im Bildungsbereich.
Im Rahmen seines Mandats zur Konfliktverhütung beteiligt der Hohe Kommissar für nationale Minderheiten (HKNM) Teilnehmerstaaten bei der Formulierung nationaler Bildungsstrategien für Minderheiten, wobei wesentliche Bestandteile der Identität der Minderheiten gewahrt und das Recht von Angehörigen nationaler Minderheiten auf das Erlernen von Minderheitensprachen und auf Unterricht in diesen unterstützt werden sollen. Ziel ist es, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen der Bewahrung der Identität und dem Zusammenhalt multiethnischer Gesellschaften zu finden. Der Unterricht in Minderheitensprachen sollte mit dem Erwerb der Staatssprache(n) kombiniert werden. Der HKNM widmet auch dem interethnischen Verständnis und der interethnischen Interaktion in der Bildung sowie dem Zulassen verschiedener Sichtweisen im Geschichtsunterricht besondere Aufmerksamkeit.
Das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE (ODIHR) fördert die Achtung von Diversität und das gegenseitige Verständnis in Schulen und leistet Hilfestellung für Pädagogen bei der Ausbildung ihrer Kollegen mit dem Ziel, Menschenrechte zu verstehen und zu verteidigen sowie sich für Gesellschaften einzusetzen, die auf der Achtung der Menschenrechte beruhen.
Bildung spielt auch eine zentrale Rolle bei der Arbeit einer Reihe von OSZE-Feldmissionen, die sich auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:
- Bildungsreform, einschließlich Ausbildung im juristischen Bereich
- Verringerung ethnisch-bedingter Spaltung und anderer Formen der Ausgrenzung
- Festlegung von Lernzielen und Standards
- Verbesserung der Schulverwaltung
- Entwicklung von Mediation in Schulen
- Strategische Orientierung und Weiterbildungsprogramme zu Lehrplänen für die politische Bildung
- Ausbildung in den Bereichen Antidiskriminierung, Medienentwicklung, Politikanalyse und konfliktsensible Entwicklung
- Bildung im Bereich Menschenrechte und Umwelt
- Förderung des Dialogs und von Netzwerken
Die im Jahr 2002 gegründete OSZE-Akademie in Bischkek (nur in Englisch) ist die Vorzeigeinitiative der OSZE im Bildungsbereich in Zentralasien, die jungen Menschen in allen fünf zentralasiatischen Staaten und Afghanistan die Verpflichtungen der Organisation nahe bringt. Die OSZE-Akademie zielt darauf ab, regionale Zusammenarbeit, Konfliktverhütung und gute Regierungsführung in Zentralasien durch postgraduale Bildung, berufliche Weiterbildung und intellektuellen Austausch zu fördern.